Programm 2015 im Hessenpark

Bessere Wege, mehr Informationehess1n

Von Corinna Willführ

Mit einer „Service-Offensive“ startet der Hessenpark in die neue Saison. Um die Anziehungskraft des Freilichtmuseums weiter zu steigern, öffnet ein attraktiveres Eingangsgebäude mit Museumsshop seine Pforten, werden 2,5 Kilometer der Hauptwege saniert und neun wegweisende Übersichtstafeln aufgestellt. Die Besucher erwartet zudem ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm, unter anderem mit der Sonderausstellung „Der Apfel, Kultur mit Stiel“ und erstmalig mit einem Beitrag zu den Bad Homburger „Blickachsen“.

20 Prozent mehr Gäste

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Museumsdirektor Jens Scheller. (Fotos: Willführ)

Mehr als 190.000 Besucher im vergangenen Jahr und ein Gäste-Plus von 20 Prozent gegenüber 2013: Eine Bilanz, die Museumsdirektor Jens Scheller, sichtlich zufrieden auf der Jahrespressekonferenz des Hessenparks in der „Martinsklause“ bekanntgeben konnte. Die „Martinsklause“, im Herbst 2014 eröffnet, ist einer der neuen Anziehungspunkte des Freilichtmuseums. Einer, auf den viele gewartet haben. Denn zu den Kritikpunkten der Besucher gehörte, dass neben den Lokalen auf dem Marktplatz innerhalb des eigentlichen Museumsgeländes keine ansprechende Gastronomie vorhanden sei, ist ausgeräumt. In der Klause (mit Veranstaltungssaal und – leider nicht zu mietenden – Fremdenzimmern) ausgestattet im Interieur der 50er Jahre werden (nicht nur) Soleier mit Senf serviert, im Sommer übrigens auch in der Außenwirtschaft mit rund 80 Plätzen.

Für Stelzenläufer, Tranktorfans,  Schwindelfreie

Der Blick des Museumsdirektors geht aus dem Fenster der „Martinklause“ auf den Spielplatz direkt gegenüber. Ein weiteres Angebot aus dem Jahr 2014 in der Baugruppe Nordhessen, das „sehr gut angekommen ist und angenommen wird.“ So gut, dass „der Stelzenlauf oder das Ringwerfen, also die Flächen für diese alten Spiele, mehr Raum bekommen werden“, so Scheller. Direkt an den Spielplatz angrenzend wird eine neue Dreschhalle mit einem Schaumagazin für Mähdrescher und Traktoren entstehen. Neu bedeutet in diesem Fall: Sie wird nicht aus einem Ort in Hessen abgetragen und in Neu-Anspach wieder aufgebaut,

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Ziegen auf der Leiter der Bockwindmühle.

„sondern nach einem Typen-Buch für Bau-Ingenieure erstellt.“ Der Grund: „Ein Original ist einfach nicht mehr vorhanden.“

Die Bockwindmühle aus Papenhorst allerdings ist ein Original. Erstmals wird sie in 2014 öffentlich zugänglich gemacht. Allerdings sollte man schwindelfrei sein, wenn man die steile Leiter zum Mühleneingang erklimmt. „Interessante Einblicke in das Mühlenleben und die historische Technik sind der Lohn.“

Interessante Einblicke bieten im Hessenpark auch weiterhin die Dauerausstellungen in einem Teil der 100 Originalgebäude aus 400 Jahren dörflichen und kleinstädtischen Lebens. Erweitert werden sie heuer u.a. durch die Präsentation in der Stallscheune aus Asterode „Der Apfel, Kultur mit Stiel“, der Fotoschau „Rambach“ mit Bildern von Roland Kopp aus dem Dorfleben im nordhessischen Bergland oder den Porträtaufnahmen und Straßenszenen von Heinz Schlömp unter dem Titel „Vom Leben geprägt“.

Ausflüge in die Hochkultur
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Kostümführung im Hessenpark.

„Als Museum der Alltagskultur unternimmt der Hessenpark ja auch immer wieder Ausflüge in die Hochkultur“, erklärt Jens Scheller. In 2015 führt der „Ausflug“ zu den Bad Homburger „Blickachsen 10“. Oder diese machen einen „Ausflug“ nach Neu-Anspach. Denn der britische Künstler Sean Henry wird ab April eine Auswahl seiner Werke zeigen: drinnen wie draußen. Wären da noch die Lesungen mit Stephan Thome und Jan Seghers, der Märchenspaziergang auf den Spuren der Brüder-Grimm, die öffentlichen Führungen mit Restaurator Matthias Stappel (nicht mehr mittwochs, sondern am ersten Samstag im Monat), die Dampftage, der Pflanzenmarkt, der Treckertreff und … und… und.

Nicht zu vergessen: das Jubiläum des Förderkreises Freilichtmuseum Hessenpark. Der Verein mit 2700 Mitgliedern einer der größten im Hochtaunuskreis wird 40 Jahre alt. Ein offizieller Festakt ist für Oktober geplant.

Imagebroschüre in mehreren Sprachen

Für mehr „Aufenthaltsqualität“ bei all diesen Veranstaltungen, den Rundgängen auf Eigeninitiative, dem Besuch der Ausstellungen soll die umfassende Sanierung der Hauptwege beitragen, nicht nur, aber „besonders für Gäste mit Kinderwagen, Rollator oder Rollstuhl.“ Hinter den Häusern aus Eisemroth, Friedensdorf, Erda und Breitenbach wird eine Alternative zum Kopfsteinpflaster in der Baugruppe Mittelhessen entstehen. Ein weiterer von Besuchern ins Feld geführter Kritikpunkt: die nicht ausreichende Beschilderung wird ebenfalls durch neun Orientierungs- bzw. Informationstafeln ausgeräumt. Noch im Frühjahr soll zudem ein neuer Museumsführer erscheinen – und eine Imagebroschüre. „Wir freuen uns über die wachsende Zahl der Besuchergruppen aus dem Ausland“, so Jens Scheller. Um diesen die Alltagskultur aus Hessen näher bringen zu können, soll die Imagebroschüre in mehreren Sprachen aufgelegt werden. Ein halbes Dutzend könnte es wohl werden für alle aus „aller Herren Länder“, die in den Hessenpark kommen, um „hessische Alltagsgeschichte in all ihren Facetten“ zu erleben.

Aktuell: Noch bis Ende April ist im Haus Heck aus Friedensdorf ist die Ausstellung „Mensch-Natur“ mit Bildern der Preisträger des Foto-Wettbewerbs der Licher-Brauer sowie weiterer 46 Fotografen zu sehen.

www.hessenpark.de

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