Beim 100. Mal ist was passiert
Von Bruno Rieb
Es werden mehr und mehr und mehr und mehr. Es wird lauter und lauter und lauter. Die 100. Montagsdemo im Frankfurter Flughafen. Die Anwohner geben montags dem Flughafen den Lärm zurück. Sie zeigen mit der Jubiläumsdemo, dass ihr Widerstand gegen den Krach ungebrochen ist. Und sie zeigen es eindrucksvoll.
100. Montagsdemo mit Kopfschmerzen
Mit einem Pfeifkonzert wird Hessens zweithöchster Regierungsrepräsentant begrüßt, der Grünen-Politiker Tarek Al-Wazir. Die meisten Demonstranten sind verärgert über die Öko-Partei, fühlen sich von ihr verraten. Ein Demonstrant reckt Al-Wazir ein Plakat entgegen. „Heuchler“ und „Lügner“ steht darauf. Einer aus der Grünen-Riege um Al-Wazir reckt eine Parteifahne vor das Plakat. Der Demonstrant wehrt sich gegen die Zensur, zerrt die Fahne weg. Die Fahnenstange knallt dem Verfasser dieser Zeilen gegen den Kopf. Zensur kann Kopfschmerzen bereiten.
Indessen geht die Montagsdemo lautstark weiter. Die Demonstranten geben’s der Flughafengesellschaft kräftig zurück. Sie zeigen, wie unerträglich Lärm sein kann. Dass dabei auch ein Fastnachts-Fanfarenzug mittönt, das hat etwas. Hier stehen Bürger, die voller Elan und Kreativität für ihr wichtigstes Gut streiten: ihre Gesundheit.