Ahnenforschung leicht gemacht

Friedberger Familienbuch online

Von Bruno Riebfamilienbuch

Mit ein paar Mausklicks tief in die Familiengeschichte. Das Internet macht die Ahnenforschung leicht wie nie. Lutz Schneider, Leiter des Stadtarchivs in Friedberg, spricht von einem „riesen Markt“. Das Friedberger Ortsfamilienbuch ist jetzt auch online.

Ahnenforschung leicht gemacht

Im Friedberger Online-Familienbuch ist verzeichnet, wer zwischen 1583 und 1875 in der Reichsstadt lebte, woher er kam, wo er starb, welchen Beruf er hatte und welche Konfession, mit wem er verheiratet war und die Kinder sind aufgelistet. Die Datenbank umfasst über 38000 Personen aus über 10000 Familien.

Die bequeme Suche nach den Ahnen hat Brigitte Zuckerstätter ermöglicht. Seit 1993 hat sie die Familienbücher der Kirchengemeinde Friedberg ausgewertet – ehrenamtlich, bis zu fünf Stunden täglich. 30 dickleibige Bände sind es, in denen die Pfarrer akribisch Buch über ihre Schäfchen geführt haben – in oft schwer zu entziffernder Schrift. Das führte zu Verwechslungen. So mutierte eine Familie Meier zur Familie Weiher, weil in der Schrift eines Pfarrers M und W kaum zu unterscheiden waren.

Die Mischung aus Detektiv spielen und ein großes Puzzle lösen fasziniert die gelernte Krankenschwester. Es sei spannend, festzustellen, welches Kind zu welcher Familie gehört, sagt die 72-Jährige. Viele Brüder hätten ihre Kinder mit den selben Vornamen taufen lassen. „Welche Eva ist das jetzt“, habe sie herausfinden müssen. Die akribische Forscherin stellte sich zusätzliche schwierige Aufgaben. So ordneten sie die vielen Familien Müller den vier Mühlen in Friedberg zu. Manchmal sei es einfach gewesen, weil vom Hockenmüller oder vom Falckschen Müller die Rede war, sagt sie.

zuckerstaetter

Brigitte Zuckerstätter mit dem ältesten der Friedberger Familienbücher

2009 war das Friedberger Familienbuch gedruckt als vierbändige Ausgabe erschienen. Die vier Bände kosteten 49,80 Euro. Die erste Auflage war 30 Exemplare sofort vergriffen, die zweite Auflage von 40 Exemplaren auch, berichtet Schneider. In der gedruckten Auflagen waren 30000 Personen aus 8000 Familien erfasst.

Das Familienbuch steht unter online-ofb.de/friedberg. Das ist ein Internetportal, auf dem auch die Familienbücher zahlreicher anderer deutscher Städte zu finden sind, so dass eine bequeme weiterführende Recherche möglich ist. Schon kurz nachdem das Familienbuch im Datennetz stand, habe sie zahlreiche Reaktionen bekommen. Lob und Anfragen, eine sogar aus Australien, sagt Zuckerstätter.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert