Neue Häuser für die Feuerwehren

Geld fließt vor allem für Modernisierung der alten Gerätehäuser

Von Klaus Nissen

WETTERAUKREIS. Rund eine halbe Million Euro überweist das Land Hessen demnächst in die Wetterau, um die Feuerwehren zu modernisieren. Die Zuschüsse sind für Feuerwehrautos in Büdingen, Nieder-Mockstadt, Rosbach und Weckesheim bestimmt. Ein neues Feuerwehrhaus wird 2014 allerdings nur in Rodheim bei Rosbach gefördert, teilte Landrat Joachim Arnold mit. Kein Geld vom Land für neue Häuser für die Feuerwehren gebe es vorläufig  inUnter-Schmitten, Dauernheim und Heuchelheim. C. Auch der Kreis hält sich aus der Finanzierung heraus.

Die betroffenen Brandschützer wirken trotzdem nicht traurig, weil ihre Förderungsanträge abgelehnt wurden. Sie äußerten im Gespräch mit dem Landboten die Hoffnung, dass ihre Gerätehäuser vielleicht schon 2014 erneuert werden. Auf Kosten der Gemeinden.

Beispiel Unter-Schmitten: „Unser Neubau wird vom Land nicht gefördert, aber trotzdem gebaut.“ Der Feuerwehrvorsitzende Martin Franz setzt darauf, dass die Stadt Nidda ihr Versprechen hält, den knapp 900 Stadtteil-Bewohnern das neue Gerätehaus notfalls auf städtische Kosten an der Brückenstraße hochzuziehen. Das Grundstück gegenüber dem jetzigen Bau habe sie schon gekauft. Der Neubau tue not, denn das alte Haus sei in „extrem desolatem Zustand. Im Moment haben wir nur einen acht Quadratmeter kleinen Umkleideraum für 35 Feuerwehrleute“, klagt Franz, der auch stellvertretender Wehrführer ist. Der Neubau solle zwei Umkleideräume bekommen, damit sich die Frauen nicht vor den Augen der Männer die Einsatzkleidung anziehen müssten. Die Hälfte der Truppe in Unter-Schmitten sei nämlich weiblich.

Um die Baukosten für die Stadt möglichst klein zu halten, will die Wehr selbst anpacken, Fliesen verlegen, die Heizung und Elektrokabel installieren. „Es wird ein einfacher Industriebau“, verspricht Franz, kleiner als die Feuerwehrhäuser in Ulfa und Eichelsdorf. Aber groß genug, um die gut 40-köpfige Jugendabteilung zu betreuen. „Wir sind eine der größten Jugendfeuerwehren im Kreis“, sagt der Vorsitzende stolz.

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Auch in Dauernheim hält es der Feuerwehr-Sprecher Volker Meub für möglich, dass trotz der Absage vom Land noch 2014 ein neues Gerätehaus entsteht. „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, sagt er. Der Altbau in der ehemaligen Schule an der Kirchbergstraße sei viel zu eng. Eine Erweiterung sei „wegen des Denkmalschutzes nicht zu machen“. Der Neubau soll auf dem Parkplatz neben der Turnhalle wachsen. Er sei auch deshalb nötig, weil der Ranstädter Ortsteil durch das Neubaugebiet auf rund 1700 Einwohner gewachsen ist und weil das Gemeindeparlament sich für den Erhalt der örtlichen Feuerwehren ausgesprochen habe. So kamen zuletzt auch die Bobenhausener und Bellmuther zu neuen Feuerwehrhäusern. Und wenn es 2014 mit dem Bau in Dauernheim nicht klappt, so hoffe man auf das Jahr 2015. Schließlich wurde der Neubau erst vor wenigen Monaten beantragt, sagt Meub.

Ähnlich sieht es der Heuchelheimer Feuerwehrvorsitzende Bernd Mayer. „Wir haben unser neues Feuerwehrhaus erst in diesem Sommer bestellt. Da wussten wir, dass wir beim ersten Mal wohl noch nicht zum Zuge kommen.“ Vielleicht gebe es ja 2015 einen Landeszuschuss für den rund 450 Einwohner zählenden Stadtteil von Reichelsheim. Der etwa 700 000 Euro teure Neubau soll auf dem Gelände des städtischen Bauhofs entstehen und Platz für die beiden Fahrzeuge, den Schulungsraum und die Ausrüstung der 28-köpfigen Einsatzabteilung bieten. Prima wäre es laut Mayer, wenn das Land Hessen sich mit 130 000 Euro beteiligen könnte. Aber notfalls würden die Reichelsheimer Stadtverordneten die Kosten wohl alleine stemmen. Auf Landes-Geld hofft Mayer auch deshalb, weil Heuchelheim mit Blofeld im Dorferneuerungsprogramm des Landes ist. Und das sieht vor, das marode Feuerwehrhaus am Dorfplatz zu entkernen und spätestens 2019 in eine offene Markthalle umzuwandeln.

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