Der Kreis und die Flüchtlinge

Integrationskonzept veröffentlichtDie Flütchtlingsunterkunft in Friedberg. (Fotos: Klaus Niessen)

Von Bruno Rieb

Das Integrationskonzept des Wetteraukreises kann nun auf der Homepage der Kreisverwaltung nachgelesen werden. Das 59 Seiten lange Papier ist sehr allgemein gehalten.

Der Kreis und die Flüchtlinge

Im Juli ist das Integrationskonzept des Wetteraukreises vom Kreistag beschlossen worden. Es liest sich in manchen Passagen wie eine wehmütige Erinnerung an bessere Zeiten. „Schon mit der Gründung der inzwischen aufgelösten ,Flüchtlingshilfe Wetterau gGmbH‘ im Jahre 1992 als soziale Gemeinschaftsinitiative von Kirche und Staat ist der Wetteraukreis auch im bereich der Betreuung und Unterbringung von Flüchtlingen früh neue und hessenweit einzigartige Wege gegangen und hat die Vernetzung von unterschiedlichen Organisationen mit ehrenamtlichem Engagement früh vorangetrieben. Dieses visionäre Erfolgsmodell hat im Bereich der Unterbringung und der Betreuung von Flüchtlingen Maßstäbe gesetzt“, schwärmt das Konzept. Es wird nicht verraten, warum dieses „visonäre Erfolgsmodell“ aufgegeben wurde. Nun werden den Kommunen Flüchtlinge zugewiesen, ob die Städte und Gemeinden dies wollen oder nicht. Ob das der Integration dient, wird in dem Konzept nicht abgewogen.

Die Flütchtlingsunterkunft in Friedberg. (Fotos: Klaus Niessen)

Die Flüchtlingsunterkunft des Wetteraukreises in Friedberg. (Foto: Klaus Niessen)

Recht allgemein gehalten

45 Seiten lang wird erklärt und erläutert, dass eine Gesellschaft der Vielfalt und Integration erstrebenswert ist. Die Maßnahmen, dieses zu erreiche, finden auf knapp zwei Seiten Platz. Und sie sind auch eher allgemein gehalten: „Einrichtung eines Arbeitskreises Charta der Vielfalt und Integration in der Kreisverwaltung und Positionierung des Themas als Querschnittsaufgabe“ oder „Erarbeitung spezifischer Ziele und Maßnahmen in den einzelnen Verwaltungseinheiten“.  Ein Schwerpunkt des Konzeptes liegt bei Veränderungen innerhalb der eigenen Behörden, heißt es in einer Pressemitteilung des Kreises. Es richte sich aber auch an die Gesellschaft insgesamt im Wetteraukreis. Aufgezeigt würden „Chancen der Vielfalt zum Vorteil aller im Wetteraukreis lebender Menschen“. Eine wirkliche Willkommens- und Anerkennungskultur dürfe nicht nur auf dem Papier stehen, sondern müsse erlernt und immer wieder neu gelebt werden.

Der Wetteraukreis fordert die Leser des Konzeptes auf, aufgefordert, „sich mit dem Konzept auseinanderzusetzen und ihre Meinung mitzuteilen“. Zu finden ist es unter    http://www.wetteraukreis.de/verwaltung/organigramm/fachbereich-jugend-und-soziales/fachbereichsleitung/integration/

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