Polizei schaut zu

Im Hungener Ortsteil Villingen kam es am Montagabend, 8.9.2014, zu einem Rechtsrock-Konzert, berichtet die Wetterauer Antifa-Bi. Etwas 60 Neonazis aus Hessen und Nordrhein-Westfalen seien anwesend gewesen. Der ehemalige Sänger der Neonazi-Combo „Landser“ habe bei dem  „Lunikoff-Balladenabend“ gespielt. Es sei nicht akzeptabel, dass die Polizei das Konzert nicht aufgelöst habe, meint die Antifa-Bi.

Rechtsrock-Konzert in Villingen

Die Neonazis hatten als Vorab-Treffpunkt eine Tankstelle in Wölfersheim eingerichtet, berichtet die Antifaschistische Bildungsinitiative (Antifa-Bi). Es sei „absolut unverständlich“ dass sich die etwa 60 Neonazis aus Hessen und NRW „ohne ein massives Polizeiaufgebot und somit unkontrolliert“ treffen konnten, kritisieren die Antifaschisten in einer Pressemitteilung.  Die Kulisse habe auf Passanten absolut einschüchternd gewirkt. Die Rechtrock-Fans seien von ihrem Wölfersheimer Treffpunkt zum Konzertort auf einem Privatgelände in Hungen-Villingen gelotst worden. Hier habe der ehemalige Sänger der Neonazi-Combo „Landser“ gespielt. „Landser“ sei in Berlin  als kriminelle Vereinigung eingestuft, der Sänger sei vorbestraft.

Einstiegsdroge Rechtsrock

Der „Lunikoff-Balladenabend“ habe „überwiegend ältere Neonazis“ mobilisiert, „die in Villingen ihren Menschenhass ungestört austoben durften“, so die Antifa-Bi. Rechtsrock sei die Einstiegsdroge in die organisierte Neonazi-Szene und für ältere Neonazis ein verbindender und vernetzender Szene-Event. Mit solchen Konzerten werde die Szene verfestigt. Die hessischen Neonazis würden das Konzert als gelungenen Auftakt feiern und weitere Konzerte ankündigen.

Die Antifa-Bi kritisiert die Exekutive in Hessen, die ds Konzert nicht öffentlich gemacht und dadurch erst ermöglicht habe. Die hessische Landesregierung müsse dem Beispiel anderer Bundesländer folgen und „endlich konsequent gegen Neonazi-Veranstaltungen vorgehen“, fordert die Antifaschisten.  Es sei absolut inakzeptabel, dass dieses Konzert nicht aufgelöst wurde.