Flott auf die Autobahn

Schnipp-Schnapp auf der neuen Kreisstraße 11: Landrat Joachim Arnold (in der roten Jacke), rechts daneben Rosbachs Bürgermeister Thomas Alber (Bild: Wetteraukreis)

Schnipp-Schnapp auf der neuen Kreisstraße 11: Landrat Joachim Arnold (in der roten Jacke), rechts daneben Rosbachs Bürgermeister Thomas Alber (Bild: Wetteraukreis)

Neue Strecke von Wöllstadt an Rosbach vorbei eröffnet – mit Stauprognose für Ober-Wöllstadt

Freie Fahrt gibt es ab Mittwochmorgen für alle, die aus der mittleren Wetterau auf die Autobahn streben. Die Kreisstraße 11 von Ober-Wöllstadt führt nun südlich um Nieder-Rosbach herum und mündet an der Autobahn-Abfahrt Friedberg auf die Bundesstraße 455. Rund zehn Millionen Euro investierten das Land, der Kreis und die Stadt Rosbach in das 3,4 Kilometer lange neue Straßenstück. Von Ober-Wöllstadt aus kann man nun in fünf Minuten zur Autobahn gelangen – und umgekehrt. Diese Strecke werden bald die vielen Pendler aus Florstadt, Ossenheim, Friedberg. Niddatal  und der Reichelsheimer Gegend entdecken, die sich bislang täglich auf der notorisch überlasteten B455 von Friedberg zur Autobahn in Richtung Frankfurt quälen.

Alles ganz prima, verlautbart Landrat Joachim Arnold: Die Südumgehung befreie die rund 2500 Nieder-Rosbacher vom Lärm der durchfahrenden Autos. Außerdem erschließe die neue Straße bis zu 14 Hektar für Läden und Hallen am Rande des Rosbacher Gewerbegebietes.

Flott auf die Autobahn – doch in Ober-Wöllstadt sind Staus programmiert

Es gibt nur einen Schönheitsfehler, den Arnold verschweigt: Die neue Ost-West-Verkehrsachse endet mitten in Ober-Wöllstadt. Pendlerautos und Lastzüge müssen sich dann durch die enge Ortsdurchfahrt schlängeln, um schließlich über Friedberg-Süd nach Osten zu gelangen. Im Zentrum von Ober-Wöllstadt wird es also laut und gefährlich bleiben. Staus in der Ortsmitte sind vorprogrammiert.

Den 2600 Einwohnern ist das noch nicht klar. Sie hoffen, dass ihnen ab 2016 die neue Bundesstraße 3 Ruhe bringt. Das ist aber nicht zu erwarten. Denn die rund 30 Millionen Euro teure Nord-Süd-Verkehrsachse wird östlich um Ober-Wöllstadt herum gebaut und hat somit keinen direkten Anschluss an die Kreisstraße 11. Den von der Autobahn kommenden Durchgangsverkehr hätte sie nur dann aufnehmen können, wenn die B3a westlich um Ober-Wöllstadt herum geführt würde. Das ist aber nicht geplant. Seit 40 Jahren hatte man über die Notwendigkeit von Umgehungsstraßen diskutiert. Nicht lange genug, um auf die einfachste und sinnvollste Lösung zu kommen.