Blatt erscheint ohne Lokalausgaben
Die Frankfurter Rundschau (FR) ist am Samstag, 12. April, ohne Berichterstattung aus dem Frankfurter Umland erschienen. Grund war ein Warnstreik der Beschäftigten des Pressedienstes Frankfurt (PDF). Die Firma liefert der FR per Werkvertrag die Lokalausgaben. Die PDF-Beschäftigten werden weit unter dem Tarif für Redakteure an Tageszeitungen bezahlt.
Erfolgreicher Streik bei der FR
In einer Erklärung „in eigener Sache“ in der Lokalbeilage der FR ist lediglich von einem „Warnstreik in der Medienbranche“ die Rede. Das Blatt verschweigt seinen Lesern, dass es um die Arbeitsbedingungen im eigenen Hause geht.
Der Pressedienst Frankfurt hatte der FR einst Leiharbeiter zur Verfügung gestellt, die auch schon deutlich unter Tarif bezahlt wurden. Nach der Insolvenz des Blattes schlossen die neuen Eigentümer, die Frankfurt-Societäts-Beteiligungs GmbH (FAZ / Frankfurter Neue Presse) mit PDF einen Werkvertrag ab. Die PDF liefert der FR unter anderem die Lokalausgaben, die bislang von Außenredaktionen der FR erstellt worden waren. Sämtlich bis dahin bei der FR in den Außenredaktionen beschäftigten Redakteure wurden entlassen.
Die Redaktionsetats der PDF für die Außenredaktionen wurden deutlich gekürzt. Die Arbeitsbelastung der PDF-Journalisten ist deutlich gestiegen. Die Arbeitsverhältnisse sind komplizierter geworden, da die PDF-Journalisten nicht als FR-Redakteure auftreten dürfen.