Für ein freies Tibet
Dieter Glogowski berichtet in Bad Nauheim über seine Reisen nach Ladakh / Im Mai kommt der Dalai Lama nach Frankfurt
Von Corinna Willführ
Wer möchte sich nicht gerne auf die Spuren des Glücks begeben? Doch sind sie an einem sonnigen Tag an der Ufer der Nidda, beim Urlaub auf einer Nordseeinsel oder doch nur in den Einsamkeit der gewaltigen Berge des Himalayas zu erleben? Für den Filmemacher und Buchautor Dieter Glogowski ist es Ladakh, die unwirtliche Hochgebirgsregion im äußersten Norden des indischen Kontinents. Ein ums andere Mal hat der 1956 in Frankfurt geborene Weltenbummler, der viele Jahre zwischen seinen Reisen in Friedberg lebte, Menschen, Natur und Kultur in der Region zwischen den indischen Bundesstaaten Jammu und Kashmir erkundet. Eine Region, in der, so beschreibt es der Initiator und Organisator des „Weitsicht-Festivals“, des bundesweiten Treffens für Globetrotter, immer wieder, „der tibetische Buddhismus bis heute erhalten geblieben ist“.
In eben jenen Orten in tausenden Kilometern Entfernung von Wetterau und Taunus entstand Glogowskis Film: „Das Erbe Tibets. Ladakh. Auf den Spuren des Glücks“. Wie es zu diesem kam, welche Schwierigkeiten sich bei der Produktion auftaten, vor allem aber, wie der Filmemacher die Menschen in Ladakh vor und hinter seiner Kamera erlebte, auch, wie er die Zukunft Tibets beurteilt, berichtet er in seinem Vortrag in der Waldorfschule Bad Nauheim, An der Birkenkaute 8, am Donnerstag, 23. Januar, ab 19.30 Uhr. Es bereitet mir große Freude zu sehen, dass Dieter Glogowski in seinen großartigen Fotografien vieles von der geduldigen, ungehetzten Lebenssichtweise eingefangen hat, die einen so großen Teil des Wesens der Menschen im Himalaya ausmacht“ kommentierte der Dalai Lama, das Oberhaupt der Tibeter im Exil die Arbeit des Deutschen im Vorwort zu dessen Buch „Der Himalaya – Das Geheimnis der goldenen Tara“.
Für alle, die am 23. Januar, nicht zum Vortrag von Dieter Glogowski kommen können: Am Wochenende 5./6. April sind neben vielen anderen Multivisions-Shows und Vorträgen aus aller Welt auch seine „Spuren des Glücks“ zu sehen – und zwar beim 10. Multimedia-Festival „Weitsicht“ in Darmstadt.
Wer den Dalai Lama einmal persönlich erleben möchte, sollte sich Donnerstag, 15. Mai vormerken. Denn dann wird „seine Heiligkeit“ in der Frankfurter Paulskirche in der Paulskirche über „Ethik ohne Religion“ sprechen. Beginn seines Vortrags. In aller Stille steht allen Interessierten an Themen rund um den Buddhismus das Tibet-Haus in Frankfurt Bockenheim mit seiner Bibliothek, seinen Veranstaltungen und nicht zuletzt mit seinen Mitarbeitern zur Verfügung.
Zum Vortrag von Dieter Glogowski telefonisch unter 06032/3495-2.
Zum Tibet-Haus: www.tibethaus.com
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Zum Besuch des Dalai Lama
www.dalailama-frankfurt.info
Wie Kultur auf dem Land erfolgreich sein kann
zeigt ein Seminar des Mittelhessischen Kultursommers mit Dieter Buroch, dem Gründungsintendanten des Mousonturms Frankfurt in Runkel
Das dürfte ebenso spannend wie lehrreich werden: Das Seminar, das der Kultursommer Mittelhessen in Kooperation mit dem Dialog Runkel zum Thema „Veranstaltungsplanung für Kulturinitiativen und Vereine“ veranstaltet. Zum einen, weil die Teilnehmer der zweitägigen Veranstaltung am Wochenende 8./9. März auf den Gründungsintendanten des Frankfurter Künstlerhauses Mousonturm, Dieter Buroch, treffen. Zum anderen, weil sie an den beiden Tagen am Beispiel eines „fiktiven Veranstaltungs-Projekts“, erfahren, was es alles zu berücksichtigen gibt, damit aus ihrer Initiative für ein Konzert, eine Ausstellung, eine Theateraufführung ein Erfolg wird.
Runkel, die knapp 10.000 Einwohner-Gemeinde im Landkreis Limburg-Weilburg, dürften viele (Wetterauer) kennen, liegt sie doch am beliebten Lahntalradweg. Auch von Wasser aus, ist sie gut zu erreichen. Per Kanu oder Kajak: In den Sommermonaten ist nicht nur das Zehnthaus am Schlossplatz einen Halt wert. In Runkel „vor Anker zu gehen“, lohnt sich auch nahe der steinernen Lahnbrücke, um sich im alten Ortskern umzuschauen.
Ziel für Kulturarbeiter
Doch noch Wochen bevor die Paddelsaison auf der Lahn startet, ist Runkel ein attraktives Ziel für Menschen, die sich in der Region für Kulturarbeit engagieren. Für Künstler ebenso wie für Vertreter von Vereinen und Initiativen. An Ideen für experimentelle Konzerte, für Gemeinschaftsausstellungen bildender Künstler, für Performances an ungewöhnlichen Orten mangelt es zwischen Laubach und Bad Vilbel nicht. Nur, welche Voraussetzungen müssen erfüllt, welche Anträge gestellt, welche Auflagen eingehalten werden? Und: Wie kann die Idee/das Projekt finanziert werden?
Antworten auf all diese Fragen sollen im März in Runkel gefunden werden. „Eine Vorkalkulation lässt finanzielle Risiken erkennen, und ein Terminplan gibt Sicherheit bei der Organisation“, heißt es in der Pressemitteilung. Weitere Themen sind das Marketing und Informationen über Stiftungen und Sponsoren.
Seminarleiter Dieter Buroch kennt sich in all diesen Bereichen bestens aus, ist ein ausgewiesener Experte mit langjähriger Erfahrung im internationalen Kulturbetrieb, unter anderem als Mitglied im Vorstand der Hessischen Theaterakademie, der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und Berater im Zentrum der Darstellende Künste in Mannheim. 2011 erhielt Buroch die Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt, ein Jahr später die Goethe-Plakette des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst. So prominent wie die rund einhundert Referenzpersonen, die der Gründungsintendant des Künstlerhauses Mousonturm auf seiner Homepage nennt (darunter die ehemalige Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth, der Musiker Heinz Sauer oder Max Hollein, Leiter des Städel-Museums) werden die Seminar-Teilnehmer in Runkel gewiss nicht sein. Aber sicher voller Tatendrang, Wissensdurst und Neugier.
Veranstaltungsort für das Seminar am Wochenende 8./9. März 2014 ist der Gemeindesaal der Evangelischen Kirche in der Schadecker Straße 7A in 65594 Runkel. Die Kosten betragen 40 Euro inklusive Tagungsgetränken und persönlicher Arbeitsmappe. Anmeldung unter: office@kultursommer-mittelhessen.de